Die Liparischen Insel - Kapern-Paradies vor Sizilien

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Italien

Wo findet man das perfekte Inselfeeling? Auf den Inseln vor der Insel! Rund 30 km von Sizilien entfernt im Tyrrhenischen Meer liegen sie, die Liparischen Inseln. Eine Welt für sich, die vor rund 700.000 Jahren in Folge von vulkanischer Aktivität aus dem Meer emporgeschoben wurde. Das Ergebnis sind atemberaubende Ausblicke über felsige Inseln und die sizilianische Kultur, die nicht nur eine besondere Küche nach messinischer Tradition hervorgebracht hat.

Die sieben Inseln

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Die Liparischen oder auch Äolischen (nach dem griechischen Gott des Windes Äolus) Inseln liegen nordöstlich von Sizilien. Sieben der Inseln sind bewohnt: Lipari, Vulcano, Salina, Stromboli, Filicudi, Alicudi und Panarea. Rund 14.000 Menschen nennen die Liparischen Inseln ihr Zuhause.

Die Inseln sind vulkanischen Ursprungs und gehören zu einer Kette, zu der auch die berühmten Vulkane Vesuv und Ätna zählen. Und so gibt es neben den bewohnten Inseln eine Vielzahl von Kleinstinseln und Felsen, die teilweise wie vulkanische Säulen aus dem Wasser ragen. Für die Erforschung des Vulkanismus haben die Inseln daher eine besondere Bedeutung. Das hat auch die UNESCO erkannt und die Inselgruppe im Jahr 2000 zum Weltnaturerbe erklärt.

Jede Insel hat ihre Besonderheit

Heute gibt es im Archipel noch zwei aktive Vulkane, namentlich auf den Inseln Stromboli und Vulcano. Der Schwefelgeruch, der aus den noch aktiven Kratern strömt, ist hier allgegenwärtig. Die letzte Eruption auf Vulcano ist jedoch schon über 200 Jahre her. Auf Stromboli hingegen kam es zuletzt im Jahr 2001 zu einer Flankeneruption, die einen Hangrutsch und einen kleinen Tsunami zur Folge hatte.

Lipari ist die größte und geschäftigste Insel und liegt im Zentrum des Archipels. Hier leben 11.000 Menschen, nach Abzug der Touristen, deren Zahl in der Hochsaison leicht über 200.000 erreichen kann. Lipari beherbergt die Altstadt der Inselgruppe, über der eine alte spanische Festung thront.

Salina ist die grünste und fruchtbarste der Inseln mit zwei inaktiven Vulkankratern: Die Zwillingsvulkane Monte dei Porri und Monte Fossa delle Felci ragen 860 und 962 Meter aus dem Meer. Ihren grünen Hügeln hat Salina es zu verdanken, dass die besten Kapern und der süße Wein der Region hier wachsen und gedeihen. Zudem ist die Insel die Hüterin der einzigen Süßwasserquelle der Inselgruppe.

Filicudi gilt als das Taucherparadies der Liparischen Inseln. Zu entdecken gibt es alte Schiffwracks und andere Unterwasserrelikte, die Ihren Tauchgang zu einem echten Abenteuer machen. Weitab von der Metropole gibt es hier vor allem Ruhe, Natur und wunderschöne Buchten im türkisblauen Meer.

Die zweitkleinste der Liparischen Inseln, Alicudi, ist so klein, dass es nicht mal eine Straße gibt. Zur Fortbewegung geht es zu Fuß über die Steintreppen durch die einzige Ortschaft der Insel.

Untertroffen wird sie nur noch von ihrer kleinen Schwester am anderen Ende des Archipels, Panarea. 200 Menschen leben hier auf nur rund 3,5 km². Im Sommer ist Panarea Reiseziel vieler gut betuchter Jachtbesitzer.

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Kulinarische Besonderheiten der Liparischen Inseln

Was wäre eine Reise auf die Liparischen Inseln ohne eine Gourmet-Tour durch die kulinarischen Köstlichkeiten des Archipels? Neben den besten Kapern Italiens (wenn man den Einheimischen glaubt) gibt es hier süßen Wein, belegte Brotspezialitäten und vieles mehr.

Kapern: das grüne Gold Salinas

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95 Prozent der italienischen Kapern (Capparis Spinosa) werden auf der Insel Salina angebaut. Kapern kommen an fast keinem Gericht auf den Inseln vorbei. Ob im Salat, zu Spaghetti, Fisch oder gar als Eis. Die großen weiß-violetten Blüten des Kapernbusches machen die Hügel der Insel zu einer wahren Augenweide. Die Pflanzen wachsen wild und werden angebaut, und das ganz ohne Pestizide.

Die Knospen werden wöchentlich zwischen Mai und August geerntet. Die Ernte beginnt früh am Morgen gegen 5, bevor die Hitze des Sommers die Hügel und Felsen einnimmt. Nach der Ernte werden die Kapern zunächst an einem sonnengeschützten Ort getrocknet, um die Blüte zu vermeiden. Anschließend werden die Knospen in Salz und Essig eingelegt. Innerhalb der folgenden fünf Tage werden sie mehrfach von einem Gefäß ins andere gewechselt, damit sie nicht gären. Nach einem Monat sind sie fertig und halten sich bis zu drei Jahre. Neben den Kapern selbst können auch die cucunci, die Früchte des Kapernstrauches, verzehrt werden.

Kapern-Erntefest

Sagra del Cappero, das große Kapern-Erntefest, findet jedes Jahr am ersten Sonntag im Juni statt. Das Fest wird auf dem Piazzetta di Sant'Onofrio in der Ortschaft Pollara veranstaltet. Vom Platz aus hat man einen beeindruckenden Ausblick. Zu diesem Anlass schütteln die Einheimischen die besten Gerichte mit Kapern aus dem Ärmel. Aber auch die anderen Spezialitäten der Insel werden feilgeboten, darunter der salinische Wein Malvasia. Abgerundet wird dieses Fest der Sinne mit traditioneller sizilianischer Musik.

Pane cunzato

Bread_CunzatoQuelle: Wikimedia

Ursprünglich das buchstäbliche Brot des armen Mannes entstand das Rezept des pane cunzato aus der Not heraus. So hart die Zeiten auch waren, die Zutaten für ein Fladenbrot ließen sich meist irgendwie beschaffen. Und an einigen Kräutern wie Oregano und Olivenöl mangelte es zum Glück selten. Sobald die Zeiten besser wurden, kamen weitere Zutaten hinzu. Käse, Oliven, Sardellen und Tomaten bilden bis heute den Belag dieses leckeren und doch einfachen Gerichtes.

Köstlichkeiten aus dem Meer

Was darf auf keiner Insel fehlen? Natürlich Fisch und Meeresfrüchte. Tintenfisch (totano), Oktopus und Sepia werden nach Herzenslust gegart, gegrillt und gekocht. Mehr als eine Prise frischer Kräuter, Zitronensaft und ein Spritzer Olivenöl braucht es nicht, um Fisch und Co. in einen Gaumenschmaus zu verwandeln. Eine Tomatensoße mit – natürlich – Kapern dazu. E buon appetito!

Malvasia: Süßer Wein von Salina

malvasiaQuelle: Canva

Im Gegensatz zu ihren felsigen Nachbarn ist Salina eine grüne fruchtbare Insel. Perfekt für den Weinanbau. Glaubt man den Erzählungen, so waren es die Griechen, die den Malvasia-Wein vor 2.000 Jahren nach Sizilien brachten. Auf den Inseln wird er mindestens seit dem 16. Jahrhundert angebaut, nach den griechischen Traditionen. Auf einem der Weingüter auf Salina können Sie ihn probieren.

Weitere Spezialitäten Siziliens

Das perfekte Dessert an heißen Tagen? Granita heißt es und besteht aus gefrorenen und gesüßten Früchten, die zu einer Art locker-flockigem Sorbet zubereitet werden. Aber nicht nur Früchte werden für diese besondere Köstlichkeit verwendet. Kaffee, Pistazien oder Tomaten können gleichermaßen zu Granita verarbeitet werden. Und das Beste: Granita kann zu jeder Tageszeit genossen werden, ob zum Frühstück, als Dessert oder einfach zwischendurch. Mit oder ohne Sahne. Lecker!

Lust auf gebackene Reisbällchen? Diese traditionelle Speise namens Arancini (kleine Orangen) besteht aus paniertem Reis und wird auf sizilianische Art mit Fleisch, Erbsen und Käse gefüllt. Kugel- oder kegelförmig können sie alternativ mit Schinken, Spinat oder Pilzen zubereitet werden.

Ebenfalls beliebt und neben den Liparischen Inseln auch auf Sizilien verbreitet ist die Focaccia alla Messinese. Ursprünglich aus der sizilianischen Stadt Messina stammend, finden Sie dieses leckere belegte und gebackene Brot in jeder Bäckerei - ein toller Snack in der Mittagspause oder einfach zwischendurch. Der Brotteig wird wie Pizza auf dem Ofenblech ausgelegt. Darauf kommen nach messinischer Tradition frische Zutaten wie Sardellen, Tomaten, Endivie, Pecorino oder der traditionelle Tuma-Weichkäse.

Pituni, Pitoni oder Pidoni

Auf einen einheitlichen Namen für ihre Teigtaschen konnten sich die Sizilianer bisher nicht einigen. Das soll jedoch nicht weiter stören, denn eines ist sicher: Sie schmecken köstlich. Natürlich aus Messina stammend, werden die Teigtaschen mit Tomaten, Endivie und Sardellen gefüllt. Und natürlich darf Käse nicht fehlen. Mit Tuma gefüllt, zergeht die Teigtasche förmlich auf der Zunge. Lassen Sie es sich schmecken!

Besuchen Sie unsere Website, um mehr über unsere unterschiedlichen Reisen auf den Äolischen Inseln zu erfahren.

 

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